Pressemitteilung | Jüdisches Krankenhaus Berlin
Zu den Inhalten springen
[ ]
Schriftgröße+-
english

Presse

zurück

Pressemitteilung

01.03.2018
Berliner Notfallversorgung wird weiter verbessert. Zweite KV-Notdienstpraxis startet – Rettungsstelle am Jüdischen Krankenhaus Berlin wird entlastet

Zu Anfang April etabliert die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin ihre zweite von niedergelassenen Ärzten betriebene KV-Notdienstpraxis an einem Berliner Krankenhaus, um dessen Rettungsstelle zu entlasten. Novum der neuen Notdienstpraxis am Jüdischen Krankenhaus Berlin in Berlin-Wedding: Die KV-Ärzte sind erste Anlaufstelle für diejenigen Notfallpatienten, die zu Fuß in das Jüdische Krankenhaus Berlin kommen. Sie entscheiden, welche Patienten ambulant in der KV-Notdienstpraxis behandelt werden können und welche Patienten akute Notfälle sind und in die Rettungsstelle des Krankenhauses weitergeleitet werden müssen.

„Mit diesem Modell schlagen wir den von der Politik favorisierten Weg hin zu einer integrierten Notfallversorgung ein, in der Klinik, Rettungsstelle und Notdienstpraxis eng zusammenarbeiten“, sagte Dr. Burkhard Ruppert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV Berlin, im Rahmen eines Pressegesprächs am heutigen Donnerstag. „Wir freuen uns, mit dem Jüdischen Krankenhaus Berlin einen solchen Partner gefunden zu haben. Gemeinsam werden wir die Notfallversorgung für die Bevölkerung im Norden Berlins verbessern und eine weitere Rettungsstelle entlasten.“

Brit Ismer, Kaufmännische Direktorin des Jüdischen Krankenhauses: „Wir stärken mit der KV-Notdienstpraxis die Zusammenarbeit zwischen unserem Krankenhaus und den niedergelassenen Kollegen. Damit gehen wir gemeinsam einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Überwindung der Sektorengrenzen in der Patientenversorgung. Wo soll Kooperation stattfinden, wenn nicht in der Notfallversorgung?“

Für den Betrieb der Notdienstpraxis am Jüdischen Krankenhaus Berlin geht die KV Berlin zusätzlich eine enge Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Berliner Ärztenetze ein. Damit werden bewährte Netzstrukturen für eine verbesserte Patientenbehandlung auch in der Notfallversorgung etabliert. Die KV-Notdienstpraxis wird während der sprechstundenfreien Zeit – am Mittwoch und Freitag sowie an den Wochenenden und Feiertagen – geöffnet sein und soll dabei unterstützen, dass diejenigen Patienten von den Vertragsärzten behandelt werden, die gut ambulant versorgt werden können und nicht in die Krankenhausrettungsstelle gehören. „Davon ausgenommen sind natürlich schwerkranke Patienten, die eine sofortige notärztliche Betreuung in der Rettungsstelle benötigen“, so Ruppert, der die neue Kooperation für alle Beteiligten als eine Win-win-Situation bezeichnet. Die Rettungsstelle könne sich auf die schweren Notfälle konzentrieren, die Krankenhausärzte werden entlastet und die Wartezeiten für die Patienten mit weniger schweren Beschwerden verringern sich. Darüber hinaus soll die KV-Notdienstpraxis am Jüdischen Krankenhaus Berlin zukünftig von der KV-Leitstelle angesteuert werden, um den Patienten in der unmittelbaren Umgebung in der sprechstundenfreien Zeit die Möglichkeit zu geben, bei Beschwerden einen Arzt aufsuchen zu können.

Mit der KV-Notdienstpraxis am Jüdischen Krankenhaus Berlin baut die KV Berlin ihr Notdienstpraxen-Netz in der Hauptstadt weiter aus. Bereits im Jahr 2016 wurde die KV-Notdienstpraxis am Unfallkrankenhaus in Berlin-Marzahn in Betrieb genommen. An der Etablierung weiterer KV-Notdienstpraxen wird mit Hochdruck gearbeitet. Aktuell geht die KV Berlin von einem Bedarf von etwa acht Notdienstpraxen aus – in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Rettungsstelle und von der KV Berlin als Eigeneinrichtungen betrieben.