Stationäre Traumatherapie und DBT | Jüdisches Krankenhaus Berlin
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Auf unserer hierfür besonders qualifizierten Station bieten wir stationäre Psychotherapie-Programme für Menschen an, die an einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung (“Borderlinestörung”), einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder an kombinierten Symptomen beider Erkrankungen leiden (z.B. bei Bestehen beider Diagnosen oder einer sogenannten “komplexen PTBS”). Da es im Zusammenhang mit Borderline- oder Traumafolgestörung vermehrt zum Konsum von suchterzeugenden Substanzen wie Alkohol, Drogen oder bestimmten Medikamenten kommen kann, richtet sich unser Therapieprogramm auch speziell an Betroffene, bei denen sich zusätzlich ein schädlicher Konsum oder eine Suchterkrankung (Abhängigkeit) entwickelt hat.

Diese kombinierte Behandlung für Personen, die gleichzeitig an einer Borderline- oder Traumafolgestörung und einer Suchterkrankung oder einem gefährlichem Substanzkonsum leiden, erfolgt bei uns durch eine anfängliche stationäre Suchtbehandlung (für ca. 14 Tage) mit anschließender Entlassung nach Hause und Wiederaufnahme zur mehrwöchigen stationären Psychotherapie (s.u.). Selbstverständlich bieten wir die stationäre Psychotherapie auch für Patientinnen und Patienten ohne Suchterkrankung an. Je nach vorherrschender Symptomatik, vereinbaren wir mit Ihnen in einem persönlichen Vorgespräch in unserer Ambulanz die Teilnahme an einem unsere drei Therapieprogramme, die bei Bedarf durch mehrfache stationäre Aufnahmen kombiniert werden können.

Eine wertschätzende und konstruktive Haltung ist die Grundlage unserer Therapie. Ziel der Behandlung ist es, ein Verständnis für die Krankheitssymptome zu entwickeln, sich neue Fähigkeiten anzueignen und vorhandene Ressourcen zu nutzen sowie einen achtsamen und respektvollen Umgang mit sich und seiner Umwelt aufzubauen, um das eigene Leben wieder selbstbestimmt, eigenverantwortlich und wertvoll zu gestalten.

Unsere 8-wöchige Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT) richtet sich an Menschen, die an einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung (z.B. vom Borderline-Typ) und/oder posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder an kombinierten Symptomen beider Störungen leiden (z.B. bei Bestehen beider Diagnosen oder einer “komplexen PTBS”). Durch Mitarbeit an den Therapiegruppen (u.a. aus den Modulen Achtsamkeit, Umgang mit Gefühlen, zwischenmenschliche Fertigkeiten, „Skills“ zur Stresstoleranz) sowie im Rahmen psychotherapeutischer Einzelgespräche werden Fertigkeiten zum besseren Umgang mit Suizidgedanken, Selbstverletzungsdrang, hoher Anspannung sowie Stimmungsschwankungen vermittelt und mit der/dem Kotherapeut:in (spezialisiertes Pflegepersonal) geübt. Ziel ist es auch, ein besseres Verständnis der eigenen Gefühle und der Auslöser von Hochanspannungszuständen zu entwickeln.

Nach dem Erlernen und erfolgreichen Anwenden von Fertigkeiten zur Anspannungsregulation und der Reduktion dysfunktionaler Verhaltensweisen (z. B. von Wutausbrüchen, Selbstverletzungen, etc.) kann bei Personen mit einer (zusätzlichen) posttraumatischen Belastungsstörung der Aufenthalt auf 12 Wochen verlängert werden, sollte sich im Verlauf die Indikation für eine stationäre PTBS-spezifische Behandlung ergeben. Sie hilft dabei, traumatische Erlebnisse psychisch zu verarbeiten und das Wiederleben, die „Flashbacks“, die Albträume oder das Vermeidungsverhalten zu reduzieren. Durch die Therapie werden dabei nicht nur die PTBS-spezifische Symptome reduziert, sondern sie sorgt auch für eine Zunahme an Selbstwirksamkeitserleben. Gleichzeitig unterstützt unser Team unsere Patient:innen bei der Wiedererlangung von Alltagsfertigkeiten, insbesondere mit „Triggern“ und emotionale belastenden Situationen besser umgehen zu können und zwischen sicheren und unsicheren Situationen unterscheiden zu können (sog. „Diskrimination“).

Eine wertschätzende und konstruktive Haltung ist die Grundlage unserer Therapie. Ressourcen sollen gestärkt sowie ein achtsamer und respektvoller Umgang mit sich und seiner Umwelt aufgebaut werden, um das eigene Leben wieder selbstbestimmt, eigenverantwortlich und wertvoll zu gestalten. Die individuellen Therapieziele für den Aufenthalt werden bei Aufnahme mit der primären Bezugstherapeutin und/oder behandelnden Ärztin gemeinsam vereinbart.

Häufig leiden Menschen mit einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung oder PTBS auch an einer gleichzeitig bestehenden Suchterkrankung. Wir bieten auf unserer Station daher auch die Möglichkeit einer qualifizierten Entzugsbehandlung an, sollte dies im Vorfeld notwendig sein. Teil der Behandlung ist hier nicht nur die notwendige körperliche Entgiftung, sondern auch die Vermittlung von funktionalen Verhaltensstrategien im Umgang mit Suchtdruck. Bei erfolgreicher Abstinenz kann dann im Nachgang eine störungsspezifische Behandlungseinleitung und ggfs. erneute Aufnahme zur Teilnahme an unserem DBT-PTBS-Programm erörtert werden.

Vor der Vergabe der geplanten Aufnahmetermine findet ein persönliches Vorgespräch zur Behandlungsplanung mit unserem Chefarzt oder einem/r unserer Oberärzt:innen in unserer Psychiatrischen Institutsambulanz statt.


Termine können unter 030 4994 2462 vereinbart werden.