ADHS im Erwachsenenalter
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) ist eine Erkrankung, die bisher eher dem Kinder- und Jugendalter zugeschrieben wurde. Nach heutigem wissenschaftlichen Kenntnisstand dauern aber bei einem Teil der Betroffenen die Symptome auch im Erwachsenalter an und können erhebliche Einschränkungen des beruflichen und privaten Lebens bedeuten.
Typische Symptome können z.B. sein: leichte Ablenkbarkeit oder Vergesslichkeit, innere Unruhe, schneller Wechsel zwischen Niedergeschlagenheit und Erregung, geringes Durchhaltevermögen beim Erledigen einer Aufgabe, Reizbarkeit und geringe Frustrationstoleranz, Ungeduld und Impulsivität.
Um eine Diagnose ADHS im Erwachsenenalter stellen zu können, sollte eine derartige Symptomatik oder Diagnose bereits im Kinder- und Jugendalter bestanden haben. In einigen Fällen -etwa wenn in dieser Zeit keine entsprechenden Möglichkeiten bestanden- muss dieses Kriterium aber auch nicht vorliegen.
Es gibt inzwischen gute Hilfsangebote, wie z.B. Psychotherapie oder auch medikamentöse Behandlung, die eine deutliche Besserung der Symptome bewirken können.
Bevor eine solche Behandlung erwogen wird, sollte jedoch die Diagnose gründlich und auch kritisch geprüft werden, denn es gibt auch andere Erkrankungen oder einfach auch nur Varianten normaler Eigenschaften ohne Krankheitswert, die solche Symptome hervorrufen können. Daher sollte eine ADHS-Diagnose keinesfalls leichtfertig vergeben werden und man sollte sich die Zeit nehmen, die Beschwerden einer gründlichen Prüfung zu unterziehen. Gerade im Hinblick auf schwierige Differenzialdiagnosen gelingt die Einschätzung manchmal erst im Rahmen einer z.B. tagesklinischen Diagnostik.
Sollten Sie oder Ihre behandelnde Ärztin/ihr behandelnder Arzt den Verdacht auf eine ADHS im Erwachsenenalter haben, so können Sie in unserer psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) einen Termin zu einem Vorgespräch (Telefon 4994-2462) vereinbaren.