Stroke Unit
Unsere Schlaganfallspezialstation (Stroke Unit) ist für die moderne Behandlung (inklusive systemischer Thrombolyse und mechanischer Rekanalisation) von Schlaganfallpatienten eingerichtet und als überregionale Stroke Unit zertifiziert.
Wir sind Mitglied der Berliner Schlaganfallallianz und des Berliner Schlaganfallregisters.
"Unter einem Schlaganfall versteht man einen unvermittelt ("schlagartig") einsetzenden Ausfall bestimmter Funktionen des Gehirns. Verantwortlich dafür ist in den meisten Fällen eine Mangeldurchblutung." [Quelle: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe]
Der Schlaganfall wird als Synonym für Gehirnschlag, zerebralen Insult, apoplektischen Insult, Apoplexia cerebri gebraucht (häufig umgangssprachlich auch Apoplex oder Insult).
Es handelt sich um eine plötzlich auftretende Erkrankung des Gehirns, die zu einem passageren oder anhaltenden Ausfall von Funktionen des Zentralnervensystems führt. Sie ist durch eine kritische Störungen der Blutversorgung des Gehirns verursacht.
Der Oberbegriff Schlaganfall ist keine einheitliche Erkrankung. Er wird durch verschiedene Ursachen hervorgerufen. Es handelt sich um einen ischämischen "Hirninfarkt", wenn der Schlaganfall durch eine Mangeldurchblutung des Gehirns hervorgerufen wurde, oder um eine "Hirnblutung", wenn der Schlaganfall durch den Austritt von Blut in das Hirngewebe verursacht wurde.
Unsere Stroke Unit ist eine Akutstation, die auf die Behandlung von Schlaganfallpatienten spezialisiert ist.
Die Stroke Unit verfügt über alle erforderlichen Möglichkeiten der apparativen Überwachung am zentralen Monitor. Die Versorgung im ärztlichen und pflegerischen Bereich ist 24 Stunden am Tag gegeben. Alle erforderlichen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen bis hin zur Angiographie sind im Haus vorhanden.
Das Ziel der Versorgung auf einer Stroke Unit besteht darin, durch umgehende Einleitung von gezielter Diagnostik und Therapie möglichst viel Hirngewebe zu erhalten bzw. wieder zu gewinnen. „Time is brain (Zeit ist Gehirn)“!
Für Patienten, die sich im Zeitfenster von 4,5 bis 6 Stunden nach Auftreten des Schlaganfalls vorstellen, können spezielle Therapieverfahren wie die Thrombolyse oder die mechanische Rekanalisation angewendet werden. Werden Notfallpatienten entsprechend behandelt, besteht die Möglichkeit, dass die Erkrankung ohne wesentliche Schäden bleibt und damit eine Wiedereingliederung in den normalen Arbeitsprozess möglich ist.
In vielen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass Patienten, die auf einer Stroke Unit behandelt wurden, eine bessere Prognose bezüglich der Sterberate und Pflegebedürftigkeit im Vergleich mit der Versorgung auf Allgemeinstationen haben. Unsere Schlaganfallpatienten werden während der Akutphase auf der Stroke Unit versorgt.
Auf der Stroke Unit wird das Monitoring der Vitalparameter eingeleitet zur Stabilisierung und Erhaltung des noch intakten Hirngewebes und zur Vermeidung von Komplikationen.
Unseren Patienten werden entsprechend ihrer Defizite umfassend physiotherapeutisch, logopädisch und ergotherapeutisch behandelt.
Es erfolgen engmaschige klinisch-neurologische Verlaufskontrollen. Apparative und laborchemische Zusatzuntersuchungen zur weiteren Abklärung der Ursache von Schlaganfällen werden durchgeführt.
Im Anschluss kann die Verlegung auf eine für die Weiterbehandlung geeignete Station erfolgen. Nach klinischem Verlauf und in Abhängigkeit von den physischen und psychisch-kognitiven Defiziten wird die weitere Betreuung in einer Rehabilitationsklinik organisiert.
Wir versorgen unsere Patienten in enger Kooperation mit kardiologischen, gefäßchirurgischen und neuroradiologischen Spezialisten. Für den Fall von schweren klinischen Verläufen besteht eine Kooperation mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, z. B. zur neurochirurgischen Intervention.
Innerhalb der ersten 24 Stunden wird die weitgehende Stabilisierung und Rezidivprophylaxe (medikamentöse Prophylaxe zur Vermeidung eines zweiten Schlaganfalls) angestrebt. Es werden gezielt medikamentöse Therapien eingeleitet.
Hier ist auch zu klären, ob eine verengte Halsarterie die Ursache des Schlaganfalles war, die therapeutisch versorgt werden muss. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Gefäßzentrum am Jüdischen Krankenhaus Berlin. Hier werden mögliche Therapien wie operative Intervention oder Anlage eines Stents in die A. carotis interna in interdisziplinären Fachkonferenzen diskutiert, mit dem Patienten besprochen und eingeleitet.
Chefarzt
PD Dr. med. Gerhard Jan Jungehülsing
Facharzt für Neurologie,
Zusatzbezeichnungen Neurologische Intensivmedizin und Geriatrie
Sekretariat
Frau Andreatta
Tel.: 030 4994-2388
Fax: 030 4994-2387
Neurologische Frührehabilitation
Fax: 030 4994-2389
E-Mail: sekretariat-neurologie@jkb-online.de
Oberarzt
Dr. med. Dávid Vadász
Facharzt für Neurologie
Tel.: 030 4994-2679
E-Mail: david.vadasz@jkb-online.de