Herzrhythmusstörungen | Jüdisches Krankenhaus Berlin
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Herzrhythmusstörungen

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Man spricht von Herzrhythmusstörungen, wenn der normale Herzschlag gestört ist. Hierbei handelt es sich um Störungen in der elektrischen Reizleitung des Herzens. Diese können harmlos sein, manche beeinträchtigen aber die Leistungsfähigkeit oder das Wohlbefinden und wieder andere sind gefährlich und können zum Tod führen.

Es gibt bradykarde (zu langsame) und tachykarde (zu schnelle) Störungen; sie können aus den Vorkammern (Vorhöfen) oder den Hauptkammern (Ventrikeln) des Herzens stammen.

Herzstolpern

Herzrhythmusstörungen können die verschiedensten Symptome verursachen. Oft harmlose Extraschläge empfinden manche Patienten als Herzstolpern. Dies entsteht meist dadurch, dass im Herzen Zusatzimpulse(Extrasystolen), gebildet werden, die man als kurzzeitiges „Stolpern“ oder „Aussetzer“ bemerkt. In der Regel sind diese „Stolperer“ harmlos; treten sie allerdings gehäuft auf, können sie zu Missempfindungen führen. In diesem Fall ist abzuklären, ob die Extraschläge harmlos sind oder für den Patienten gefährlich werden können.

Herzrasen, Schwindel, Luftnot

Tachykardien (ein zu schneller Herzschlag) werden oft als Herzrasen empfunden. Diese können auch Schwindel, Luftnot oder sogar Brustschmerzen hervorrufen. Tachykardien können aus den Vorkammern des Herzens entstehen, aber auch aus den Hauptkammern. Entstehen sie in den Hauptkammern (Ventrikeln), sind sie gefährlich und können zu Bewusstlosigkeit und zum plötzlichen Herztod führen.

Schwindel und Bewusstlosigkeit

Bradykardien (ein zu langsamer Herzschlag) können ebenfalls zu Schwindel und Bewusstlosigkeit (Synkopen) führen.

Bei allen Herzrhythmusstörungen muss abgeklärt werden, ob es sich um eine harmlose Störung handelt, oder ob diese bedrohlich sein kann. Außerdem wird untersucht, ob der Herzrhythmusstörung eine andere Erkrankung, wie z.B. eine Durchblutungsstörung des Herzens (KHK), zugrunde liegt.

Für die Diagnostik stehen in unserem Haus alle notwendigen diagnostischen Mittel zur Verfügung. Zu diesen gehören

  • EKG
  • 24 bis 72 Stunden Langzeit-EKG
  • Ergometrie
  • Echokardiographie
  • Stressechokardiographie
  • Kardio-MRT
  • Herzkatheter
  • Elektrophysiologische Untersuchung (EPU)
  • Implantierbarer Ereignisrekorder (LOOP)

Als Therapie kommen – je nach Art der Herzrhythmusstörung – nicht nur Medikamente in Frage.

Nach durchgeführter elektrophysiologischer Untersuchung kann in selbiger Sitzung mit einem Katheterverfahren (Ablation) die Rhythmusstörung beseitigt werden.

Diese Rhythmusstörungen können sein:

  • AV-Knoten-Reentry-Tachykardie
  • WPW-Syndrom
  • Vorhoftachykardien
  • Vorhofflattern
  • Vorhofflimmern
  • Kammerrhythmusstörungen 

Insbesondere bei Vorhoftachycardien, Vorhofflimmern und Kammerrhythmusstörungen kommen dreidimensionale Mapping-Systeme (EnSite NavX) zum Einsatz.

Bei bedrohlichen Kammertachykardien implantieren wir interne Defibrillatoren (ICD), die bei einem drohenden plötzlichen Herztod lebensrettend sind.

Bei bradykarden Herzrhythmusstörungen ist oft eine Schrittmacherimplantation notwendig. In unserer Klinik werden alle gängigen Schrittmachersysteme implantiert. Auch die neuen „MRT-tauglichen“ Herzschrittmacher werden angeboten. Die Nachsorge dieser Geräte erfolgt bei uns im Haus, damit wir unseren Patienten eine optimale Betreuung gewährleisten können. Zusätzlich bieten wir neben unseren Spezialsprechstunden die Überwachung der Schrittmacherfunktionen mit Hilfe der Telemedizin an.