Die beste Behandlung ist, das durch ein Gerinnsel verstopfte Herzkranzgefäß durch unser Spezialist:innenteam so schnell wie möglich zu eröffnen. Hierbei werden Absaugkatheter, Ballonkatheter und Gefäßstützen (Stents) eingesetzt. Nach der Behandlung im Herzkatheterlabor kann das Blut wieder fließen und das Herz wird wieder mit Blut versorgt.
Liegt bei Ihnen ein zu schneller oder unregelmäßiger Puls vor, sind Herzstolpern oder andere Palpitationen vorhanden oder fühlen sie sich in Ihrer Belastbarkeit eingeschränkt und weisen Zeichen einer Herzschwäche, wie zum Beispiel Luftnot bei Belastung, auf oder sind bei Ihnen Bewusstlosigkeiten aufgetreten?
Dies alles kann Ausdruck einer Herzrhythmusstörung sein. Bei allen Herzrhythmusstörungen muss abgeklärt werden, ob es sich um eine harmlose Störung handelt, oder ob diese bedrohlich sein kann. Unsere Klinik hilft Ihnen dabei diese Herzrhythmusstörungen zu verstehen und zu behandeln und bietet Ihnen hierfür eine kompetente und vollumfängliche Hilfe an.
Diese Rhythmusstörungen können sein:
- Vorhofflattern
- Vorhofflimmern
- AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT)
- WPW-Syndrom (AVRT)
- Vorhoftachykardien (atriale Tachykardien)
- Kammerrhythmusstörungen wie ventrikuläre Tachykardien und ventrikuläre Extrasystolen
Für die Diagnostik dieser Beschwerden stehen in unserem Haus alle notwendigen diagnostischen Mittel zur Verfügung. Zu diesen gehören
- 12-Kanal-EKG
- 24- bis 72-Stunden-Langzeit-EKG
- Ergometrie
- Echokardiographie
- Stressechokardiographie
- Kardio-MRT
- Kardio-CT
- Elektrophysiologische Untersuchung (EPU)
Nach der elektrophysiologischen Untersuchung werden in selbiger Sitzung mit einem Katheterverfahren die Herzrhythmusstörungen beseitigt.
Als Therapie kommen – je nach Art der Herzrhythmusstörung – vor allem hochmoderne Ablationen/Verödung am Herzen in Frage.
In unserer Klinik werden für alle Eingriffe dreidimensionale Mapping-Systeme verwendet die Ihnen eine zusätzliche Sicherheit bieten und unnötige Röntgenstrahlung vermeiden. Weiterhin verfügt die Klinik über verschiedene Verfahren zur Ablationsbehandlung wie Elektroporation (PFA) die helfen Ihre Herzrhythmusstörungen effektiv und sicher zu behandeln.
Bei bedrohlichen Kammertachykardien implantieren wir interne Defibrillatoren (ICD), die bei einem drohenden plötzlichen Herztod lebensrettend sind. Diese ICDs können je nach individueller Erfordernis mit Sonden im Herzen oder als subcutaner ICD (sICD) implantiert werden. Die sICDs haben den Vorteil, dass sowohl die Sonde als auch das Gerät außerhalb des Herzens implantiert werden. Hierdurch können Komplikationen, z.B. während der Implantation, im Verlauf durch Infektionen oder auch im Falle eines technischen Defektes des Gerätes minimiert werden.
Bei bradykarden Herzrhythmusstörungen, d.h. zu langsamen Herzschlag ist oft eine Schrittmacherimplantation zur Behandlung notwendig. In unserer Klinik werden alle Schrittmachersysteme implantiert. Wir verwenden ausschließlich die neuen, „MRT-tauglichen“ Systeme.
Die gängigsten Geräte werden mit einer oder zwei Sonden eingesetzt. Im Rahmen der Behandlung der Herzschwäche (s.u.) werden auch Systeme mit drei Sonden (CRT- oder biventrikuläre Stimulation) genutzt. Auch die modernste Form der Schrittmacherstimulation, die sog. His- oder Linksschenkel-Stimulation wird im JKB angeboten.
Sollte aus individuellen Gründen eine konventionelle Schrittmacherimplantation nicht möglich sein, so wird bei uns ein Herzschrittmacher ohne Sonden, sog. Leadless Pacer, implantiert. In diesem Fall wird über eine Vene in der Leiste das kleine Gerät direkt in die rechte Herzkammer und ggf. den Vorhof implantiert.
Die Nachsorge dieser Geräte erfolgt bei uns im Haus, damit wir unseren Patient:innen eine optimale Betreuung gewährleisten können. Zusätzlich bieten wir neben unseren Spezialsprechstunden die Überwachung der Schrittmacherfunktionen mit Hilfe der Telemedizin an.
Eine Herzschwäche macht sich u.a. durch Wasser in den Beinen, Luftnot und eine Verminderung der Belastbarkeit bemerkbar. Viele verschiedene Erkrankungen des Herzens können hierfür verantwortlich sein und es bedarf einer gründlichen Untersuchung um die Ursache zu finden und die bestmögliche Behandlung einzuleiten.
Hierfür stehen uns alle nötigen Untersuchungsmethoden (siehe „Koronare Herzerkrankung“ und „Kardiologische Funktionsdiagnostik“) zur Verfügung.
Neben der medikamentösen Therapie können u.a. spezielle Systeme eingesetzt werden, die z.T. über Sonden im Herzen, ähnlich den Herzschrittmachern funktionieren. Diese Systeme sind:
- die biventrikuläre Stimulation (auch Resynchronisationstherapie – CRT genannt)
- die Linksschenkelstimulation
- die cardiac contractilty Modulation (CCM)
Für die Diagnostik, Beratung und Entscheidungsfindung, welche Behandlungsmethode für die jeweilige Person am besten geeignet ist, bieten wir neben der stationären Therapie eine Herzinsuffizienzsprechstunde (s.u.), in die Sie die/der Hausärztin/arzt vermitteln kann.
Eine genaue Klärung der Herzklappenfunktion erfolgt durch Ultraschall. Mit unseren modernen Ultraschallgeräten (Echokardiographie) können wir die Klappen genau vermessen und die Funktion überprüfen. Eine noch genauere Funktionsprüfung ermöglicht die Ultraschalluntersuchung von der Speiseröhre aus (Transösophageale Echokardiographie). Hierfür stehen uns hochmoderne, dreidimensionale Schallköpfe zur Verfügung. Undichtigkeiten und Verengungen lassen sich hierbei noch genauer vermessen.
Im Rahmen der weiteren diagnostischen Klärung einer Herzklappenerkrankung kann auch eine Herzkatheteruntersuchung notwendig sein. Oft lassen sich die Symptome einer Klappenerkrankung mit Medikamenten verbessern. Sollte sich dennoch eine operationsbedürftige Herzklappenerkrankung bestätigen, erfolgt durch uns die erforderliche begleitende präoperative Diagnostik und die Anmeldung zur Operation. Wenn eine interventionelle Behandlung mit Katheter-Technik (z.B. Carillion®) möglich ist, wird diese in unserem Haus durchgeführt.
Bei älteren Patient:innen mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz und relativer Mitralklappeninsuffizienz wird in ausgewählten Fällen eine Mitralklappenraffung minimalinvasiv durchgeführt. Bei fortgeschrittenen Aortenstenosen erfolgt die minimalinvasive Therapie und Klappenimplantation in enger Kooperation mit dem Deutschen Herzzentrum der Charité.
Bei Patienten mit zerebralen Durchblutungsstörungen und bestehendem offenem Foramen ovale oder Vorhofseptumdefekt) (Shuntverbindung zwischen dem rechten und linken Vorhof) wird bei entsprechendem Befund ein minimalinvasiver Verschluss mit einem Occluder durchgeführt.
Bei Patienten mit Vorhofflimmern und Komplikationen unter Antikoagulation (Blutverdünnung) kann durch Verschluss des Vorhofohrs auf die Blutverdünnung verzichtet werden. Dieser Eingriff wird regelmäßig bei entsprechender Indikation durchgeführt.
Für die exakte Aufklärung von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems setzt unsere Klinik ein breites Spektrum diagnostischer Verfahren ein. Dazu gehören
- EKG (Elektrokardiographie)
- Ergometrie
- Langzeit-EKG (24 bis 72 Stunden)
- Langzeit-Blutdruckmessung
- Spiroergometrie
- Echokardiographie (2D, 3D)
- Transösophageale Echokardiographie
- Stressechokardiographie (pharmakologisch, Fahrradergometrie)
- Sonographie und Duplexsonographie
- CT- und MRT-Bildgebung in Kooperation mit der Radiologie