Ausschaltung von Aneurysmen der Aorta im Bauch und Brustkorbbereich
Aussackungen der HauptschlagaderZiel: Verhinderung einer Verblutung durch ein geplatztes Aneurysma
- Interventionell (endovaskulär): Ohne Eröffnung des Bauchraumes Einführen der aus einem Metallgitter und einem Kunststoffmantel bestehenden Prothese über einen kleinen Schnitt in der Leiste. Entfalten der Prothese in der erweiterten Hauptschlagader des Brustkorbes oder des Bauches. Damit Überbrücken des Aneurysma. Bei der Hälfte aller Aneurysma-Patienten ist diese endovaskuläre Methode technisch möglich.
- Konventionell: Beseitigen der Aussackung der Hauptschlagader über einen großen Schnitt im Bereich des Bauchraumes oder des Brustkorbes und Ersatz der erweiterten Schlagader durch eine Kunststoffrohr oder Y-Prothese.
Als Aneurysma werden sackartige Erweiterungen geschädigter Schlagadern (Arterien) bezeichnet. Ein Aneurysma kann in alle Körperregion auftreten, häufig ist jedoch die Bauchschlagader (Bauchaorten Aneurysma) unterhalb der Nierenarterie betroffen. Aneurysmen treten meist bei Arteriosklerose und Bluthochdruck auf, können jedoch auch angeboren sein, wenn die Gefäßwand einer Arterie so geschwächt ist, dass der Druck des Blutstroms eine ballon- oder sackartige Ausbeulung verursachen kann. Gefäßschädigende Ursachen sind Bluthochdruck, ständiger Nikotingenuss, Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfettwerte.
Die meisten Bauchaorten-Aneurysmen werden vom Patienten nicht bemerkt. Wird ein Aneurysma größer, können neben Bauchschmerzen typischerweise vor allem Rückenschmerzen auftreten, die mitunter als Wirbelsäulenleiden oder Nierenkolik fehlinterpretiert werden. Platzt ein Aneurysma, treten plötzlich starke Bauchschmerzen auf, die in den Rücken ausstrahlen, verbunden mit Übelkeit und Brechreiz. Bei akuten heftigen Brust- oder Bauchschmerzen müssen Sie immer einen Notarzt veranlassen! Ist die Ursache ein Aneurysma, kann eine sofortige Operation den Betroffenen am Leben erhalten.
Eine Ultraschalluntersuchung genügt zur Feststellung. Oft werden Aneurysmen zufällig im Rahmen der Abklärung anderer Krankheiten entdeckt. Zur Therapieplanung und exakten Bestimmung der Größe des Aneurysmas sollte eine Computertomografie gemacht werden.
Bei kleineren Bauchaorten-Aneurysmen (kleiner als 5 Zentimeter), die noch nicht operativ versorgt werden müssen, ist die dauerhafte Senkung des Blutdrucks erforderlich. Beschwerdefreie Aussackungen zum Beispiel der Bauchschlagader müssen regelmäßig kontrolliert werden. Außerdem sollten alle Tätigkeiten vermieden werden, die zu erhöhtem Druck im Bauchraum führen, wie zum Beispiel das Heben schwerer Lasten. Dennoch kommt es statistisch zu einer Größenzunahme bis zu 0,5 Zentimeter pro Jahr. Ab einem Durchmesser von 5 bis 5,5 Zentimeter steigt die Gefahr der Arterienwand erheblich. Dann muss die Aussackung entfernt und durch eine Gefäßprothese ersetzte werden, um dem Einreißen vorzubeugen. Ein Grund zur Operation kann sich jedoch in Ausnahmefällen auch bei kleineren Aneurysmen ergeben.