Schilddrüsenerkrankungen | Jüdisches Krankenhaus Berlin
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Schilddrüsenerkrankungen

Schilddrüsenerkrankungen sind Krankheiten, die die Schilddrüse befallen. Wenn sie die endokrine Funktion der Schilddrüse verändern, können sie den gesamten Organismus beeinträchtigen.

Erkrankungen der Schilddrüse können nach Funktion - Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) - oder nach Herkunft (Ätiologie) - z.B. Autoimmunerkrankung, Infektion, Hypertrophie, Tumor - unterschieden werden.

Die Vergrößerung der Schilddrüse wird unabhängig von der Ursache als Struma bezeichnet. Hauptursache für die Entstehung einer Struma ist die mangelnde Jod-Zufuhr mit der Nahrung. Deutschland ist Endemiegebiet für Strumaerkrankungen. Da Jod elementarer Bestandteil der von der Schilddrüse produzierten Hormone ist, versucht der Körper durch ein verstärktes Wachstum der Schilddrüse den Jodmangel auszugleichen. Die meisten Patienten mit einer gutartigen Schilddrüsenvergrößerung weisen normale Schilddrüsenhormonwerte auf (euthyreote Stoffwechsellage). Nur 15% zeigen eine Überfunktion, 10% eine Unterfunktion der Schilddrüse.

Verursacht eine Struma Beschwerden (Schluckstörungen, Heiserkeit, Kloßgefühl im Hals, Asymmetrie des Halses, Luftnot oder rasche Größenzunahme) oder ist nach Abschluss der Voruntersuchungen keine sichere Diagnose erbracht, so erfolgt eine Operation. Wird ein bösartiger Tumor nachgewiesen, so wird die Operation auf eine radikale onkologische Resektion (s.u.) erweitert. In den meisten Fällen können die knotigen Veränderungen begrenzt entfernt werden und eine komplette Entfernung der Schilddrüse ist nicht notwendig.

Operationsverfahren
Knotenstruma: Entfernung aller Knoten.
Operation: Von sparsamer Entfernung einer Seite (subtotale Resektion) bis zur vollständigen Entfernung der Schilddrüse (Thyreoidektomie).

Eine Autoimmunerkrankung mit hormoneller Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) und den entsprechenden Symptomen. Eine Operation findet nur nach Versagen der konservativen Therapie statt. Das Schilddrüsengewebe wird bei dieser Operation einseitig auf unter 2 ml reduziert und auf der Gegenseite komplett entfernt.