Leistenbruch | Jüdisches Krankenhaus Berlin
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Leistenbruch

Der Leistenbruch (Leistenhernie, Hernia inguinalis) ist eine Aussackung des Bauchfells in den Leistenkanal, die auch Darmabschnitte enthalten kann. Typisch sind eine tastbare Schwellung in der Leiste und Schmerzen, die sich unter Belastung verstärken. Männer erleiden deutlich häufiger als Frauen einen Leistenbruch. In fast allen Fällen muss ein Leistenbruch operiert werden.

Woran bemerken Patienten einen Leistenbruch?

  • Tastbare Vorwölbung in der Leiste, meist im Stehen und beim Pressen/Husten größer
  • Ziehende Schmerzen in der Leiste, besonders bei körperlicher Anstrengung oder Treppensteigen
  • Ggf. stark vergrößerter Hodensack beim Mann (Skrotalhernie)

Nicht jeder Leistenbruch muss operiert werden. Nur symptomatische Leistenbrüche sollten operiert werden. Besteht jedoch eine Einklemmung durch vorgewölbten Darm oder Fettgewebe in der Bruchpforte (Inkarzeration), muss operiert werden, da dies zum Darmverschluss oder zum Absterben des betroffenen Darmabschnittes mit weiteren Komplikationen führen kann.

Operationsverfahren
Offene Operation nach Shouldice ohne Netzimplantation: Dabei wird über einen Hautschnitt im Bereich des Leistenbruchs der Bruch aufgesucht, der Bruchsack wird teilentfernt und der Rest in der Bauchhöhle versenkt. Durch spezielle Nähte wird dann die Bruchlücke verschlossen. Durch diese Nähte wird die Bauchwand (Faszie) an der Stelle des Leistenbruchs gedoppelt und somit verstärkt, damit hier kein neuer Leistenbruch auftreten kann.

Offene Operation nach Lichtenstein mit Implantation eines Netzes: Die Operation nach Lichtenstein ist zunächst identisch zur Shouldice-Operation. Zusätzlich wird zur Verstärkung der Faszie jedoch ein Kunststoffnetz implantiert. Insbesondere bei Wiederauftreten eines Leistenbruches hat sich diese zusätzliche Verstärkung zur Vermeidung eines erneuten Bruches bewährt.

TAPP (Transabdominelle präperitoneale Plastik): Ein laparoskopisches Verfahren, bei dem eine Kunststoffnetzeinlage von der Innenseite des Bauchraumes hinter das Bauchfell durch minimal-invasive Zugänge erfolgt.