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Das Jüdische Krankenhaus Berlin gedenkt der Opfer der Novemberpogrome von 1938
11.11.2024
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 gingen SA-Sturmtruppen und tausende deutsche und österreichische Bürger auf die Straße, um ihre jüdischen Nachbarn anzugreifen, ihre Geschäfte und Häuser zu zerstören und Synagogen niederzubrennen. Die Nationalsozialisten verschleierten die gezielte Organisation dieser Pogrome. Sie stellten die Aktionen als gerechtfertigte und spontane Reaktionen der deutschen Bevölkerung auf die Ermordung eines bis dahin eher unbekannten deutschen Diplomaten dar. Insgesamt wurden nach Angaben des Deutschen Historischen Museums mehr als 1300 Menschen getötet, 1400 Synagogen demoliert, 7000 Geschäfte überfallen und 30.000 Juden in Konzentrationslager verschleppt.
Seit vielen Jahren organisieren das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung Berlin Mitte Gedenkveranstaltungen und Kranzniederlegungen anlässlich der Pogrome von 1938 an vielen Berliner Orten - so auch am Jüdischen Krankenhaus Berlin. Traditionell richtete der stellvertretende Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Soziales und Gesundheit, Ephraim Gothe, Worte des Gedenkens an die anwesenden Gäste, welche durch die anschließenden Beiträge der Schüler:innen des Lessing Gymnasiums anrührend unterstrichen und bekräftigt wurden.
Der Ärztliche Vorstand des Jüdischen Krankenhauses Berlin,
Herr Dr. Robin Kleinwächter, bedankte sich im Namen des Jüdischen Krankenhauses Berlin bei allen Anwesenden für Ihr zahlreiches Erscheinen zur gemeinsamen Ehrung der Opfer der Novemberpogrome und berichtete unter anderem von einem sehr hoffnungsspendenden Erlebnis: und zwar dem Entdecken des sogenannten "Stolpersteines" von Frau Gerade Neubrand in der Mainzer Straße in Köln, die 1943 zwar deportiert wurde, jedoch im Jüdischen Krankenhaus Berlin überlebt hat.