Aktuelles
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen | Aktives Engagement des JKB bereits im Vorfeld des Aktionstages
25.11.2024
Seit 1981 finden jedes Jahr am 25. November - dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen - Veranstaltungen und Aktionen statt, die die Einhaltung von Menschenrechten gegenüber Frauen und Mädchen thematisieren. Vor allem Themen wie Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch, Sextourismus, Vergewaltigung, Beschneidung von Frauen, häusliche Gewalt, Zwangsheirat, geschlechtsselektive Abtreibung, weibliche Armut und Femizid werden verstärkt in die öffentliche Wahrnehmung transportiert.
Einrichtungen der Gesundheitsversorgung sind häufig die ersten und oft sogar die einzigen Anlaufstellen nach einer schweren Gewalttat: Während sich etwa elf Prozent der Betroffenen an die Polizei und sechs Prozent an ein Frauenhaus wenden, suchen 29 Prozent ein Krankenhaus oder eine Arztpraxis auf. Von den 37 Krankenhäusern in Berlin, die über eine Zentrale Notaufnahme/Rettungsstelle verfügen, haben einige Einrichtungen sogenannte „Gewaltschutzteams“ für die interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie zur Koordination und Steuerung der Versorgung eingerichtet - so auch das Jüdische Krankenhaus Berlin.
Unser Gewaltschutzteam wurde 2020 mithilfe der Koordinierungsstelle Signal e. V. eingeführt und sensibilisiert seit dem unsere Ärzt:innen und unser Pflegepersonal regelmäßig für das Thema häusliche Gewalt. Im Vorfeld zum heutigen internationalen Aktionstag nutzten am 4. Aktionstag des "Runden Tisches Berlin - Gesundheitsversorgung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt (RTB)" eingeladene Journalist:innen die Gelegenheit, sich einmal entsprechende Schulungen unserer Mitarbeitenden vor Ort anzuschauen und darüber zu berichten.
In kurzen Vorträgen in der ZNA sowie auf unseren chirurgischen und internistischen Stationen vermittelten Jörg Reuter, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme und Leiter des Gewaltschutzteams am JKB, und Dorothea Sautter von Signal wie potenziell von Gewalt betroffene Personen aktiv angesprochen werden sollten. Unsere Mitarbeitenden wurden auf sogenannte Red Flags - also Warnsignale - aufmerksam gemacht, und sie erhielten Empfehlungen für den richtigen Umgang mit betroffenen Personen. Denn neben der vollständigen Diagnostik und Therapie gilt es, Hinweissignale zu erkennen, einen sicheren Raum zu bieten und Unterstützungsangebote zu unterbreiten.
Mit unserem Gewaltschutzteam und durch die Zusammenarbeit im Netzwerk vom Runden Tisch Berlin setzen wir alles daran, auf die Versorgung von Betroffenen sehr gut vorbereitet zu sein!